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Donnerstag, 30. Dezember 2010

Start der Glassfish Admin-Konsole beschleunigen

[UPDATE]
Es gibt auch einen offiziellen Weg, den Start zu beschleunigen:

http://www.mentby.com/Group/glassfish-users/glassfish-v3-admin-console-very-slow.html

Hierzu ist bei gestopptem Glassfish in der domain.xml die Option


<jvm-options>
-Dcom.sun.enterprise.tools.admingui.NO_NETWORK=true
</jvm-options>

zu setzen sowie die Datei

glassfish/modules/console-updatecenter-plugin.jar

zu löschen. Danach noch in der Domain die beiden Verzeichnisse
  • osgi-cache
  • generated

löschen und den Glassfish wieder starten.
[/UPDATE]

Beim Aufruf der Admin-Konsole des Glassfish dauert es manchmal recht lange, bis sich diese öffnet. Der Grund hierfür sind nicht umfangreiche Initialisierungen - die CPU-Last liegt währenddessen bei 0 - sondern ein "nach Hause Telefonieren", um auf Updates zu prüfen. Man kann dies unterbinden, indem man in /etc/hosts diesen Eintrag einfügt:

127.0.0.2       pkg.sun.com pkg.glassfish.org

Damit startet die Admin-Konsole deutlich schneller.

Dienstag, 31. März 2009

Glassfish, JDBC und DB/2

Der JDBC-Treiber von IBM für DB/2 hat es in sich: normale Verbindungen über den DriverManager funktionieren, aber der Zugriff über eine DataSource - was der Glassfish macht - bricht ab mit einer Fehlermeldung in der Art

Caused by: com.ibm.db2.jcc.a.SqlException: jcc10389122453.51.90
Beim Laden der nativen Bibliothek db2jcct2,
java.lang.UnsatisfiedLinkError: no db2jcct2 in java.library.path ist ein Fehler aufgetreten: ERRORCODE=-4472, SQLSTATE=null

Dies kommt daher, dass der Treiber standardmäßig als Typ-2-Treiber eine native Bibliothek nachladen will. Ich hab es selbst nach Kopieren von 36 MB Bibliotheken nur geschafft, dass er nicht mehr über fehlende Bibliotheken meckert, dafür aber mit einem Segmentation Fault abstürzt. Die Lösung für das Problem ist es dem Treiber zu sagen, dass er ein Typ-4-Treiber sein soll. Beim DriverManager reicht hierfür die Angabe des Ports in der URL. Bei der DataSource muss man die Methode "setType(4)" aufrufen:

DB2DataSource dB2DataSource = new com.ibm.db2.jcc.DB2DataSource();
dB2DataSource.setDriverType(4);
dB2DataSource.setServerName("192.168.1.194");
dB2DataSource.setPortNumber(50000);
dB2DataSource.setUser("XXX");
dB2DataSource.setPassword("YYY");
dB2DataSource.setDatabaseName("ZZZ");
dB2DataSource.setSysSchema("XYZ");
dB2DataSource.getConnection();

und schon klappt es. Im Glassfish ist dies folgendermaßen einzurichten: man wählt als Datenbank DB/2 aus, ändert die Datasource-Klasse in "com.ibm.db2.jcc.DB2XADataSource" und setzt als Type "javax.sql.XADataSource".



Bei den Properties muss man eine zusätzliche Property "driverType" einfügen und sie auf den Wert 4 setzen:


Hat man das gemacht, wir der Ping grün und das ganz ohne native Bibliotheken. Natürlich nicht vergessen, die Treiberdatei in das lib-Verzeichnis der Glassfish-Domain zu kopieren, damit er ihn überhaupt finden kann.

Freitag, 21. November 2008

Tomcat, Glassfish auf Port 80

Unter Unix Betriebssystemen dürfen die Ports unter 1024 nicht von normalen Benutzern verwendet werden, sondern nur vom Benutzer root. Aus Sicherheitsgründen will man so wenig Prozesse wie möglich mit Root-Rechten laufen lassen, da eine Sicherheitslücke damit automatisch Vollzugriff auf das System bedeutet. Webserver wie Apache helfen sich dadurch, dass ein Prozess mit Root-Rechten auf dem Port 80 lauscht, die Anfragen aber von normalen Benutzer-Prozessen bearbeitet werden. Die Funktionalität des Benutzerwechsels eines Prozesses ist Java nicht möglich. Man kann es auch nicht über JNI tricksen, da Java Threads verwendet und die immer einem gemeinsamen Benutzer gehören.

Eine mögliche Lösung ist es, den Webserver auf einem hohen Port - zum Beispiel 8080 - laufen zu lassen und eine passende Umleitung einzurichten. Dies kann beispielsweise über mod_jk oder mod_proxy im Apache geschehen, oder über eine Umleitung über iptables:

iptables -t nat -A PREROUTING -i eth0 -p tcp \
--dport 80 -j REDIRECT --to-ports 8080


Beide Ansätze haben den Nachteil, dass der Tomcat oder Glassfish denkt, er wird über Port 8080 angesprochen. Dies kann zu Problemen führen, wenn komplette URLs ausgegeben werden, denn diese haben dann :8080 darin. mod_jk und Tomcat kennen als Abhilfe entsprechende Optionen ("proxy-port"), mit denen ein anderer Port mitgeteilt wird.

Es gibt aber auch eine bessere Möglichkeit, mit der ein beliebiges Java-Programm auf privilegierten Ports lauschen kann und trotzdem als normaler Benutzer läuft: authbind und privbind. Die Einrichtung ist sehr einfach; als Beispiel hier die Freigbe des Ports 80 für den Benutzer glassfish: authbind ist SUID-root und kann deshalb direkt vom Benutzer gestartet werden. Bei dem Versuch auf einem niedrigen Port zu lauschen prüft es, ob der Benutzer Schreibzugriff auf eine bestimmte Datei hat. In unserem Beispiel wäre dies die Datei

/etc/autbind/byport/80

Um diese anzulegen, müssen die folgenden Befehle als root eingegeben werden:

touch /etc/authbind/byport/80
chmod 500 /etc/authbind/byport/80
chown glassfish /etc/authbind/byport/80

Für privbind ist eine solche Konfiguration nicht notwendig. Da es nicht SUID-root ist, muss es von root direkt gestartet werden. Außerdem ist es nicht möglich, den Zugriff auf einen Port einzuschränken - es sind immer alle möglich.

Leider haben beide Programme eine große Einschränkung: sie funktionieren nicht mit IPv6 sondern nur mit IPv4. Java versucht standardmäßig auch IPv6 zu nutzen, was einen Fehler zur Folge hat. Dem Java-Prozess muss deshalb die Option
-Djava.net.preferIPv4Stack=true
mitgegeben werden. Beim Tomcat schreibt man dies in die Variable CATALINA_OPTS in der Datei setenv.sh/setenv.bat, die man ggf. noch erzeugen muss. Beim Glassfish kommt diese Option in die entsprechende domain.xml in den Abschnitt mit den JVM-Optionen:

<jvm-options>-Djava.net.preferIPv4Stack=true</jvm-options>

Gestartet wird beispielsweise der Glassfish bei Verwendung von authbind als Benutzer glassfish mit

authbind --deep asadmin start-domain domain1

Die Option --deep ist notwendig, da der Java-Befehl ein Skript ist, das den eigentlichen Befehl erst aufruft und hierbei die Rechte für den Port sonst verloren gehen. Will man privbind verwenden, so lautet der Befehl so:

sudo privbind -u glassfish $(which asadmin) start-domain domain1

Starte man den Befehl als Root, kann man das sudo weg lassen.

Dies Ausgabe ist in beiden Fällen diese:

Starting Domain domain1, please wait.

Log redirected to /opt/glassfish-v2ur2/domains/domain1/logs/server.log.

Redirecting output to /opt/glassfish-v2ur2/domains/domain1/logs/server.log

Domain domain1 is ready to receive client requests. Additional services are being started in background.

Domain [domain1] is running [Sun Java System Application Server 9.1_02 (build b04-fcs)] with its configuration and logs at: [/opt/glassfish-v2ur2/domains].

Admin Console is available at [http://localhost:4848].

Use the same port [4848] for "asadmin" commands.

User web applications are available at these URLs:
[http://localhost:80 https://localhost:443 ].

Following web-contexts are available:
[/web1 /__wstx-services ].

Standard JMX Clients (like JConsole) can connect to JMXServiceURL:
[service:jmx:rmi:///jndi/rmi://pckurt:8686/jmxrmi] for domain management purposes.

Domain listens on at least following ports for connections:
[80 443 4848 3700 3820 3920 8686 ].

Domain does not support application server clusters and other standalone instances.

Auf diesem Server wurde auch der SSL-Port von 8181 auf 443 umgestellt; hierfür ist bei Verwendung von authbind auch die entsprechende Datei notwendig.